Wie haben wir uns nach der abgesagten WM2020 doch so gefreut wieder auf Reisen zu gehen. Die Schweizer Gruppe hätte ihre Spiele in Minsk/BLR austragen sollen. Mit Freude erinnerten wir uns an das grossartige Fest, das wir 2014 in Belarus erleben durften. 

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. 

Im Januar entzog der IIHF Belarus die WM. Der Druck auf den Verband wurde immer stärker, bis man sich diesem beugen musste und beschloss, die WM nur in Riga durchzuführen. Präsident Lukaschenko hatte es übertrieben, dass der IIHF gar keine andere Wahl mehr hatte.

Zu den politischen Problemen war auch die Corona Problematik immer noch in aller Munde. Doch schon früh war für uns klar: können wir nicht nach Riga reisen, dann wollen wir zusammen die Spiele irgendwo schauen. Mitte März machten wir uns auf, unsere Ersatzreise zu organisieren. Dieses Jahr in umgekehrter Reihenfolge, mit Start im Hotel Kemmeriboden-Bad. Wir wurden von Reto und seinem Team ganz herzlich willkommen geheissen und wir fühlten uns rasch wie zu Hause. Vielen Dank an das ganze Team vom Kemmeriboden, was ihr alles für uns getan habt. Wir durften in der Bar beim feinsten Essen die Spiele schauen. Dementsprechend gut spielten auch die Schweizer und starteten mit zwei Siegen gegen Tschechien und Dänemark.

Am Pfingstmontag startete Küdu seinen VW Bus und wir fuhren Richtung Brienzersee. Auf dem Camping Aaregg in der Villa Seeblick standen die nächsten Partien auf dem Programm. Gegen Schweden setzte es eine Klatsche ab, die Reaktion folgte aber postwendend im Spiel gegen die Slowakei. Hier hatten wir immer wieder Besuch von anderen Hockeyfans, ja es kam fast etwas wie WM-Stimmung auf. Der Grill wurde regelmässig eingefeuert und Küdu zauberte in der Küche für uns Köstlichkeiten auf den Tisch. Die gut zehn Tage mit Harry, Roman und Küdu waren ein glorreiches Ersatzprogramm zu einer WM Reise.

Die letzten Tage der Vorrunde verbrachten Karin und ich im Hotel Kaubad in Appenzell. Das Essen war auch hier gut, dafür war das Wetter gar noch besser als am Brienzersee und die Leistung der Schweizer war ebenfalls nochmals etwas besser. Knappe Niederlage gegen Russland, hoher Sieg gegen Belarus und klarer Sieg gegen Grossbritannien. Damit war das Viertelfinale geschafft (über welches wir hier nicht sprechen, da dies nach meinen Ferien gespielt wurde... )

Trotz den tollen Tagen in der Schweiz, möchten wir aber 2022 endlich wieder verreisen, Suomi wir kommen!

Das Schweizer Team von Head Coach Patrick Fischer umfasste folgende Spieler:
Torhüter (3): Reto Berra, Leonardo Genoni und Melvin Nyffeler.
Verteidiger (10): Anteri Alatalo, Raphael Diaz, Lukas Frick, Fabian Heldner, Romain Loeffel, J.J. Moser, Mirco Müller, Jonas Siegenthaler, Ramon Untersander.

Stürmer (15): Andres Ambühl, Sven Andrighetto, Christoph Bertschy, Enzo Corvi, Fabrice Herzog, Nico Hischier, Grégory Hofmann, Philipp Kurashev, Timo Meier, Kilian Mottet, Vincent Praplan, Noah Rod, Tristan Scherwey, Dario Simion, Joël Vermin.